Gattung | Gemälde |
Material | Öl auf Pappe |
Maße | 27 x 20,2 cm |
Signatur | signiert unten links: AvW. 1882 |
Restauriert mit Unterstützung der Ernst von Siemens Kunststiftung
Forschungsstand
Die Provenienz ist ungeklärt und wird weiter erforscht.
Eine Telefonnummer als Schlüssel
Als Anton von Werner 1915 verstarb, befand sich diese kleine Studie eines französischen Soldaten noch in seinem Besitz. Sie entstand wohl im Atelier seiner bis heute erhaltenen Villa in der Potsdamer Straße 81a. Das Motiv überführte er 1886 in das Gemälde „Kriegsgefangen“, das die Berlinische Galerie 1977 aus Privatbesitz erwarb.

Das Gemälde „Kriegsgefangen“ von Anton von Werner. Im Mittelpunkt findet sich der französische Infanterist der Studie wieder.
Anton von Werner, Kriegsgefangen (Oktober 1870), 1886
© Urheberrechte am Werk erloschen, Repro: Kai-Annett Becker
1979 erwarb die Berlinische Galerie eine Heliogravüre der Darstellung, die wohl um 1900 bei Franz Hanfstaengl in München verlegt wurde. Sie belegt die Beliebtheit dieser Szene aus dem deutsch-französischen Krieg von 1870/71.
Heliogravüre der Darstellung des Gemäldes "Kriegsgefangen" von Anton von Werner
© Repro: Anja Elisabeth Witte„Französischer Infanterist mit Marschgepäck“ gelangte aus dem Nachlass von Waldemar Grzimek in die Berlinische Galerie. Der Berliner Bildhauer hatte seine Sammlung zu Studienzwecken aufgebaut. Für die meisten Werke, so auch für die Skizze von Anton von Werner, hielt er nicht fest, von wem er sie erwarb. Die Reste eines Aufklebers auf der Rückseite des Gemäldes waren allerdings ein erster Ansatzpunkt für die Recherchen. Es stellte sich heraus, dass die darauf verzeichnete Telefonnummer zum Anschluss der Kunsthändlerin Johanna Ohloff gehörte. Im Telefonbuch von 1940 stimmt ihre Adresse Gieselerstraße 13 in Berlin-Wilmersdorf mit den wenigen Buchstaben überein, die auf dem Aufkleber noch zu entziffern sind.
Mit diesen Informationen ist die Suche nach den Melde- und Lebensdaten von Johanna Ohloff möglich. Daran schließen sich Recherchen nach Erben und erhaltenen Unterlagen aus ihrem Geschäft an.

Reste eines fest haftenden Aufklebers auf der Rückseite des Bildes. Die wenigen Angaben darauf sind ein vielversprechender Forschungsansatz.
Anton von Werner, Französischer Infanterist mit Marschgepäck (Soldat in voller Montur), 1882 (Rückseite, Detail)
© Repro: Kai-Annett Becker
Die Telefonnummer auf der Rückseite des Werkes führte zum Eintrag von Johanna Ohloff im Berliner Telefonbuch von 1940.
Telefonnummer aus dem Amtlichen Fernsprechbuch Berlin, 1940
© Repro: Zentrale Landesbibliothek Berlin, Public Domain