Konrad Alexander Müller-Kurzwelly

Altes Gehöft am Strand von Rügen, um 1913

Gemälde von Konrad Alexander Müller-Kurzwelly, Öl auf Leinwand, 100 x 150 cm

Konrad Alexander Müller-Kurzwelly (1855–1914), Altes Gehöft am Strand von Rügen, um 1913

Gattung Gemälde
Material Öl auf Leinwand
Maße 100 x 150 cm
Signatur signiert unten rechts: Müller-Kurzwelly

Forschungsstand

Die Provenienz ist ungeklärt und wird weiter erforscht.

Aus privaten Schlafzimmern und Wohnstuben

„Altes Gehöft am Strand von Rügen“ wurde wie das direkt daneben gezeigte Gemälde „Abendstimmung an der Ostsee“ der Berlinischen Galerie 2014 von dem Berliner Sammler Jörg Thiede überlassen. Das Stiftungskonvolut umfasste gut 70 Werke. Sie bereichern die Sammlung entscheidend um das Berliner Kunstschaffen der Jahrhundertwende. Einige dieser Gemälde sind hier zu sehen, darunter „Sommertag auf See“ von Carl Saltzmann. Es zählte zu den ersten Werken, die Thiede ab den 1990er Jahren erwarb.

Gemälde von Carl Saltzmann, Öl auf Leinwand, 142,7 x 211,5 cm

Carl Saltzmanns „Sommertag auf See“ war eines der ersten Gemälde, mit denen der Mäzen Jörg Thiede seine Sammlung begründete.

Carl Saltzmann, Sommertag auf See, 1908

© Urheberrechte am Werke erloschen, Repro: Kai-Annett Becker

Der thematische Schwerpunkt der Sammlung lag auf der 1892 in Berlin gegründeten Vereinigung der XI sowie der Berliner Secession. Jörg Thiede erwarb die Arbeiten vor allem in den 2000er Jahren bei kleineren Auktionshäusern und im Kunst- und Antiquitätenhandel. Manchmal wurden ihm Werke „aus der Plastiktüte heraus“ angeboten, viele waren im Privatbesitz „unsichtbar gewordene Bilder“, schrieb die Frankfurter Allgemeine Zeitung im Februar 2008.

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.2.2008, "Mit Liebermann und Slevogt an den Wannsee", Author: Jörg Niendorf, Photo: Christian Thiel. © All rights reserved. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt. Provided by Frankfurter Allgemeine Archiv, Repro: Berlinische Galerie

Die Erwerbsumstände brachten es mit sich, dass zu den meisten Werken keine wesentlichen Informationen zur Provenienz vorlagen. Die Berlinische Galerie entschied sich dennoch, die Stiftung anzunehmen. Sie folgt der Auffassung, dass ein Museum bis auf Weiteres der geeignetste Ort ist, um die Stationen der Werke zu rekonstruieren, mögliche verfolgte jüdische Eigentümer*innen zu recherchieren und deren Erb*innen zu ermitteln. Diese Arbeit dauert an.

Für Werke in privaten Sammlungen, die vor 1945 entstanden sind, wird sich zukünftig immer häufiger die Frage nach der Herkunft stellen. Und diese betrifft nicht allein Kunstwerke, sondern jede Antiquität. Durch wessen Hände ging etwa ein liebgewonnener Flohmarktfund vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs?