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Marta Astfalck-Vietz & Monira Al Qadiri

Do 10.7.25, 19 Uhr

Selbstportrait der Künstlerin Marta-Astfalck-Vietz als Sepia-Fotografie. Sie sitzt in einem glänzenden Kleid mit Pelzbesatz auf einem Sofa. Auf ihrem Schoß sitzt ein Hund mit hellem Fell. Im Hintergrund sind Gemälde und dekorative Elemente zu sehen.

Marta Astfalck-Vietz, Ohne Titel (Selbstporträt), um 1927

© VG Bild-Kunst, Bonn 2024

BG Sommer Festival | Eröffnung

Zur Eröffnung der Ausstellungen laden wir Sie
und Ihre Freund*innen herzlich ein.

Im Anschluss Musik
Bewirtung durch Café Dix by BARK Berlin Culinary

Einlass ab 18 Uhr

 

Über die Ausstellungen

In nur einem Jahrzehnt  – den sogenannten „Goldenen Zwanzigern“ – erschafft die Fotografin Marta Astfalck-Vietz (1901–1994) ein schillerndes Werk, das sowohl Porträt-, Akt- und Tanzfotografien wie auch konzipierte Serien umfasst. Vor allem die eigenwilligen Inszenierungen, bei denen sie die Rolle der Fotografin, der Arrangeurin und Regisseurin wie auch die des Models einnimmt, zeigen ihr Interesse an der Selbsterfindung. Hierfür schlüpft Astfalck-Vietz in verschiedene Figuren, hinterfragt weibliche Rollenbilder, stellt kritische Bezüge zu den gesellschaftspolitischen Umbrüchen der Zeit her und nimmt somit die bildnerischen Strategien der 1970er Jahre vorweg. In einem spielerischen Umgang mit Stoffen und deren Texturen erzeugt Marta Astfalck-Vietz in ihren Werken fast haptische Qualitäten. Zusammen mit dem Fotografen Heinz Hajek-Halke (1898-1983) entstehen innovative Bilder in kombinierter Urheber*innenschaft, die durch fotografische Ex­pe­rimente, wie Verzerrung, Doppelbelichtung und Schat­tenspiel, träumerische, gar surreale Wirkungen erzielen.

Die umfangreiche Einzelausstellung mit begleitendem Katalog würdigt mit ca. 130 Werken das vielfältige und selbstbewusste Schaffen von Marta Astfalck-Vietz. Der Nachlass, der seit 1991 im Besitz der Berlinischen Galerie ist, wurde 2022/2023 im Rahmen des „Förderprogramms zur Digitalisierung von Kulturgut des Landes Berlin“ digitalisiert und in Teilen restauriert.

Ein Fokus der Arbeit von Monira Al Qadiri liegt auf den sozio-kulturellen Auswirkungen der Ölindustrie sowie deren Geschichte und Zukunft. Zu diesem Thema forscht und arbeitet sie bereits seit über 10 Jahren; sie hat den Diskurs um Öl, Patriarchat und Globalisierung mitgeprägt. In ihren Werken werden die Verbindungen zwischen der Etablierung von Erdöl als wichtigstem fossilen Brennstoff in der Mitte des 20. Jahrhunderts und der Expansion des Konsumkapitalismus in der Nachkriegszeit reflektiert. Oftmals entwickelt sie ihre Arbeiten aus autobiografischen Erfahrungen, die sie u.a. im Kuwait der 1980er und 1990er Jahre gemacht hat, und richtet einen kritischen Blick auf bestehende historische und politische Narrative.
Die Auseinandersetzung mit Öl bedeutet immer auch eine Auseinandersetzung mit der Geschichte der menschlichen Interaktion mit der Erde, deren Ausbeutung sowie deren Widerstandsfähigkeit. Für die Berlinische Galerie entwickelt Al Qadiri eine ortsspezifische Installation, bestehend aus einem großformatigen Wandgemälde, Objekten und Sound, in der Öl weit mehr als eine „Ressource“ ist. Es steht auch symbolisch für die Gewalt, die Erinnerungen und die persönlichen Geschichten, die mit seiner Gewinnung verbunden sind.

Standort

Berlinische Galerie
Alte Jakobstraße 124–128
10969 Berlin

Zielgruppe
Freund*innen
Jugendliche & Erwachsene
Ticket
Eintritt frei
Anmeldung
Ohne Anmeldung