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DADA im Gesicht

Porträt von Raoul Hausmann (1886 – 1971)

Collage von Hannah Höch, Fotografie von Raoul Hausmann und Gouache auf Karton, 12,1 x 10,7 cm
© Berlinische Galerie / VG Bild-Kunst, Bonn 2019

Ein helles Schwarz-Weiß-Portrait des Künstlers Raoul Hausmann auf beigem Karton. Die beiden Silben des Wortes DADA prangen auf Stirn und Wange. Umgeben ist das Foto von einem in roter Farbe gezeichneten Rahmen aus geometrischen Formen, Spirallinien, Schrift und Zahlen: 1920, 3/7 + - 4, l’inconu, trés relativ, c’n’est pas Jesus, vraiment!

1920 fasste Tristan Tzara, Dada-Mitbegründer aus Zürich, einen ehrgeizigen Plan. Er wollte die gesamte dadaistische Bewegung in einem umfangreichen Sammelband darstellen. Der Name war Programm: Dadaglobe – Dada, die Anti-Kunst von weltumspannender Bedeutung. Über 30 Dadaist*innen aus sieben Ländern wurden aufgefordert, ihre Beiträge samt Porträtfotos zu schicken. Auch Hannah Höch und Raoul Hausmann vom Berliner Club Dada waren darunter. Die Abzüge ihrer Porträts waren jedoch technisch mangelhaft, sodass Tzara die beiden bat, ihm bessere Bilder zu schicken.

Hausmann entschied sich für dieses Foto, das er auf Karton klebte. Über Stirn und Wange prangt der Schriftzug „DADA“, den ihm Höch aufgemalt hatte. „Sehr relativ, das ist wirklich nicht Jesus!“ lautet der Untertitel des Porträts, das links mit „Der Unbekannte“ bezeichnet ist. Am Ende sandten Höch und Hausmann die neuen Fotos nicht nach Zürich. Geldmangel und organisatorische Schwierigkeiten brachten schließlich Tzaras gesamtes Vorhaben zum Scheitern.

Raoul Hausmann, Hannah Höch
trés relativ, c'n'est pas Jesus, vraiment!
1920
Silbergelatinepapier, Gouache auf Karton
12,1 x 10,7 cm
Erworben aus Mitteln des Museumsfonds beim Senator für Kulturelle Angelegenheiten, Berlin 1978

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