Logo der Berlinischen Galerie

Schul­kooperationen

Foto: Junge Person zeichnet auf einem Klemmbrett im Museum.
© Daniel Müller

Als außerschulischer Lernort setzt die Berlinische Galerie auf eine intensive Zusammenarbeit mit Schulen. In engen Kooperationen möchten wir visuelle Bildung für Schüler unterschiedlichen Alters ermöglichen und das Museum als selbstverständlichen Lern- und Erlebnisort etablieren. In besonderen Workshops zu Sonderausstellungen ist eine intensive künstlerisch-praktische Arbeit möglich. Hier finden Sie eine Auswahl vergangener und aktueller Projekte der Zusammenarbeit von Schule und Museum.

Projekte mit der
Ernst-Adolf-Eschke-Schule

"Die Zusammenarbeit der Berlinischen Galerie mit der Ernst-Adolf-Eschke-Schule, Sonderpädagogisches Förderzentrum „Hören“ begann 2013. Taube und hörbeeinträchtigte Kinder sowie Jugendliche ließen sich damals von den Arbeiten des Künstlers Tobias Zielony inspirieren, lernten das analoge Medium der Fotografie kennen und präsentierten eindrucksvolle eigene Fotografien anlässlich der "Deaf Week" in Berlin. Mit einem umfassenden Malereiprojekt zur Ausstellung Max Beckmann und Berlin begann 2015 die langfristige Kooperation zwischen Schule und Berlinischer Galerie. Diese ermöglicht es den Schüler*innen, in regelmäßigen Abständen mit dem künstlerischen Programm des Museums barrierefrei in Berührung zu kommen und mehrmals im Jahr Projekttage durchzuführen. Die Kunstvermittlung verläuft in Deutscher Gebärdensprache (DGS) und ist auf die spezifischen Belange der Schüler*innen zugeschnitten. 2018 fand ein weiteres Projekt zum Thema Analogfotografie statt, in Kooperation mit den Werkstätten des Weinmeisterhauses in Berlin-Mitte. Die Jugendlichen entwickelten spannende und zugleich sehr berührende Porträts einer einzigartigen Zeit."

Veronika Kranzpiller, Kunstvermittlerin

Was hat das mit uns zu tun?
Johann-Gottfried-Herder-Gymnasium

Eine Kooperation des Johann-Gottfried-Herder-Gymnasiums, der Berlinischen Galerie und Jugend im Museum e. V. im Rahmen des Landesprogramms „Kulturagenten für kreative Schulen Berlin“

"Wie kommen Schule und Museum zusammen? Wo sind die Schnittstellen? Wie können interdisziplinäre Teams, bestehend aus Schüler*innen, Kunstvermittler*innen und Lehrer*innen, voneinander lernen? Welche Themen und Fragestellungen sind in der Kunstsammlung der Berlinischen Galerie für Schüler*innen interessant? Und wie würden sie diese aus ihrer Perspektive übersetzen?
Im Rahmen einer intensiven Zusammenarbeit über ein ganzes Schuljahr erforschen die Schüler*innen des 9. Jahrgangs des Johann-Gottfried-Herder-Gymnasiums gemeinsam mit den Kunstvermittler*innen Barbara Antal sowie Laura Pearsall von Jugend im Museum e. V. und ihrer Lehrerin Elisa Haug die Sammlung der Berlinischen Galerie im Museum und in der Schule.
In Projekttagen und im Kunst-Unterricht erhalten die Jugendlichen die Möglichkeit, sich mit den Exponaten, Präsentations- und Vermittlungsformen der Sammlung künstlerisch auseinanderzusetzen, diese zu reflektieren sowie ihre Perspektiven und Themen in ein von ihnen entwickeltes Vermittlungsformat einfließen zu lassen.
Die von ihnen konzipierten Module werden im Sommer 2019 in der Schule vorgestellt sowie im Museum mit Schüler*innen und Besucher*innen erprobt."

Maja-Lena Pastor, Kulturagentin

"Über-Brücken"-Kooperationen
mit der Robert-Koch-Schule

Als Folge von Sanierungsarbeiten wurden im Schuljahr 2014/2015 die Leistungskurse Kunst der Robert-Koch-Schule in eine benachbarte Schule ausgelagert - ein ähnliches Schicksal ereilte die Berlinische Galerie, die ihre Ausstellungsräume zur gleichen Zeit vorübergehend schließen musste. Mit einem Kooperationsprojekt „überbrückten“ die Einrichtungen den Zeitraum, indem die Schüler*innen Konzepte der Moderne aus dem Museum „mitnahmen“: In einer Serie von Workshops und im Unterricht setzten sie sich intensiv mit der Malerei Berliner Künstler*innen im 20. Jahrhundert auseinander. Mit der Künstlerin Sibylle Zeh eigneten sie sich Inhalte und Präsentation der Sammlung der Berlinischen Galerie an, erarbeiteten sich Grundlagen der Malerei und experimentierten mit Farb- und Flächengestaltung. Die inhaltlichen Blöcke der Sammlungspräsentation - konstruktiv, expressiv, realistisch und konzeptuell – inspirierten zu eigenen Kompositionen in Acryl auf Leinwand. Krönender Abschluss des Projektes war die Ausstellung aller entstandenen Werke in der Galerie Savvy Contemporary in Neukölln.

Farblabor – Auftaktprojekt
mit der Liebmann-Schule

Die Berlinische Galerie kooperiert seit Herbst 2014 mit der Liebmann-Schule, einem Förderzentrum „Sprache“, in der unmittelbaren Nachbarschaft des Museums. Gemeinsam mit Jugend im Museum e.V. wird das Ziel verfolgt, das Museum als Lernort für die Grundschule zu entwickeln und Museum, Schule und Atelier in einen produktiven Austausch zu bringen. Sprachförderung ist dabei ein zentraler Inhalt, auch wenn sie beiläufig geschieht. In allen Programmen des Ateliers Bunter Jakob werden die sprachliche Ausdrucksfähigkeit und die sensible Wahrnehmung von Formen, Farben und Worten – auf kreative und offene Weise – trainiert. Im Vordergrund stehen das sinnliche Erfahren von Kunst, das Erleben ihrer Anziehungskraft und die eigene kreative Praxis. In der ersten Phase der Zusammenarbeit beschäftigen sich die Schüler*innen der sechs jahrgangsübergreifenden Lerngruppen (JüL) im Atelier mit Farben und Farbherstellung.

Wir bauen eine Stadt –
Auftaktprojekt mit der Kita Milchstraße

Noch nicht in der Schule, aber schon im Museum?! Für die Kinder der KiTa Milchstraße, die gleich neben der Berlinischen Galerie liegt, soll das Museum zum zweiten Zuhause werden. Ein dreiteiliger Workshop zum Thema „Formen und Farben entdecken“ bildete den Auftakt der Kooperation zwischen Kita und Museum. Unter dem Motto „Wir bauen eine Stadt “ haben die Fünf- und Sechsjährigen Kita-Kinder gemeinsam mit den Museums-FSJlern des Jahrgangs 2013 ihre ersten Schritte in der Kunst gemacht. Neugierig haben sie etwa das riesige „Absurde Tagebuch“ von Emilio Vedova entdeckt und aus Farben und Formen ihre eigenen Häuser gebaut. Mit der Workshop-Reihe konnte exemplarisch erprobt werden, welche Inhalte und Methoden für diese junge Besuchergruppe geeignet sind und sich für weitere Aktionen eignen.

In Kooperation mit Jugend im Museum e.V.

Kooperation mit dem
Hermann-Hesse-Gymnasium

Mit der Hermann-Hesse-Schule als neuem Partner und dem Verein Jugend im Museum e.V. konnte eine weitere intensive Kooperation im Bildungsbereich initiiert werden. So findet seit September 2013 eine wöchentliche Kunst-AG mit interessierten Schülern im Atelier Bunter Jakob und den Ausstellungsräumen der Berlinischen Galerie statt. In Auseinandersetzung mit der Sammlung und den Sonderausstellungen des Museums wird mit Methoden der forschenden, selbstständigen Kunstrezeption gearbeitet. Die Teilnehmer greifen persönliche und gesellschaftliche Fragestellungen auf und können eigene Projektideen entwickeln.

Kooperation mit dem
Lessing-Gymnasium

Seit Juni 2011 kooperiert die Berlinische Galerie im Bereich der kulturellen Bildung mit dem Berliner Lessing-Gymnasium. Die Schülerinnen und Schüler des Weddinger Gymnasiums kennen das Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur bereits von regelmäßigen Besuchen im Rahmen ihres Unterrichts. Museum und Schule setzen künftig auf eine noch engere Kooperation: themenspezifische Kurator*innenführungen gewähren Einblick in die Ausstellungs- und Museumspraxis und laden zur Diskussion ein; Abiturient*innen können ihren Schwerpunkt auf ein Werk aus den Museumsbeständen legen; Projektwochen zu den aktuellen Ausstellungen können im Museum stattfinden. Wir freuen uns auf einen anregenden Austausch mit dem Lessing-Gymnasium als neuem Partner.

Mine Erkovan, Schülerin des Lessing-Gymnasiums, über das jüngste Schulprojekt in der Berlinischen Galerie: "Die Projektwoche war eine tolle Erfahrung für mein Kunstleben. Wir haben vieles über die Malerei gelernt und es war sehr vielfältig. Ich hatte zuerst gedacht, „ins Museum gehen“ ist langweilig, und es war das völlige Gegenteil in der  Berlinischen Galerie."

Weitere Bildungsprojekte

  • Kultur mit allen Sinnen

    Wie kann das Kunstmuseum ein inklusiver, barrierefreier Ort werden? Seit Frühjahr 2015 nähert sich die Berlinische Galerie in enger Kooperation mit dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) dieser Frage.

  • Berlin & Ich

    "Abseits vom individuellen Alltag trifft sich eine Gruppe von Frauen unterschiedlichen Alters zu gemeinsamen Ausflügen: Wo stehe ich selber in Berlin und wen gibt es hier noch? Was wünsche ich mir als Kontrast zu meinem Alltag und wofür ist nie Zeit ... ?"

  • Standortwechsel

    Im Programm "Standortwechsel" laden die Berlinische Galerie und Jugend im Museum eine*n Künstler*in oder ein Kollektiv ein, die schon länger engagiert mit Gruppen Kunst machen, einmal wöchentlich im Museum zu residieren.