Die Künstlerin interessiert sich dafür, wie Rituale und Feste Identität stiften und wie Symbole Denkweisen repräsentieren und manipulieren können. Jüngere Werke thematisieren das Patriarchat als eine Form der Kontrolle. Sie befragt darin bestehende Machtverhältnisse und stellt ein binäres Geschlechterverhältnis von weiblich und männlich in Frage.
„Pardes (Orchard)“, 2014, 71 Min.
Der Film dokumentiert die Reise eines israelischen Künstlers in den Amazonas-Regenwald in Brasilien. Der Protagonist lehnt einerseits skeptisch jede organisierte Religion ab, andererseits ist er aber auf der ständigen Suche nach einer tieferen Sinnhaftigkeit. Unter Anweisung der einheimischen Schamanin Dona Francisca unterzieht er sich dem Ayahuasca-Ritual und nimmt ein Getränk mit psychedelischer Wirkung zu sich. Dona Francisca ist Mitglied von Santo Daime, einer in Brasilien in den 1930er Jahren gegründeten synkretistischen religiösen Bewegung. Sie verbindet Elemente aus unterschiedlichen Traditionen wie Katholizismus, Spiritismus, Animismus und indigenem Schamanismus. „Pardes“, ein Verweis auf die Tradition der jüdischen Interpretation von Texten beim Torastudium, ist ein Film über das Vertrauen und den Wunsch, tiefere Erkenntnisse zu erlangen und in das eigene Sein einzutauchen.
Biografie
Yael Bartana (1970, Israel) studierte an der Bezalel Academy of Art and Design, Jerusalem und an der School of Visual Arts, NY. Ihre Arbeiten wurden in zahlreichen Einzelausstellungen gezeigt, u.a. im Philadelphia Museum of Art (2018); Stedelijk Museum, Amsterdam (2015); Secession, Wien (2012); Tel Aviv Museum of Art (2012); Moderna Museet, Malmö (2010); MoMA PS1, NY (2008) und in Gruppenausstellungen wie der São Paulo Biennale (2014, 2010, 2006); Berlin Biennale (2012); documenta 12 (2007); Istanbul Biennale (2005) und Manifesta 4 (2002). Sie ist Preisträgerin von Artes Mundi 4 (2010). Yael Bartana lebt und arbeitet in Amsterdam und Berlin.
Downloads
The IBB-Video Space
at Berlinischen Galerie
The IBB video space will present artists who have recently drawn attention to themselves with innovative use of the media film and video. The artists are both established representatives of contemporary video art as well as emerging artists who have scarcely made their mark on Berlin’s art scene. A changing programme of different works will be compiled each month.