Die Wanderausstellung „Entartete Kunst“, die 1938 auch in Berlin Station machte, diffamierte die gesamte Moderne als Ausdruck der „Verfallszeit“ der Weimarer Republik. Zeitgleich propagierten die Nationalsozialist*innen in Ausstellungen wie der „Großen Deutschen Kunstausstellung“ die vom Regime erwünschte und erzwungene Kunst – „arische“ Werke im Dienst einer mörderischen Rassenideologie.
Nur wenige leisteten aktiven Widerstand wie der Bildhauer Hans Uhlmann, der sich an politischen Aktionen gegen die Nationalsozialist*innen beteiligte. Er wurde 1933 festgenommen und saß zwei Jahre in Haft. Dort zeichnete er Entwürfe für Skulpturen, die er nach seiner Entlassung in die Tat umsetzte – im Geheimen und vollkommen isoliert, so wie seine Freundin Jeanne Mammen, die ebenfalls im Verborgenen arbeitete. Ihre Gemälde aus der Zeit des Nationalsozialismus orientieren sich an Pablo Picasso und der Bildsprache der als „entartet“ verfemten Avantgarde. Sie sind, ebenso wie die Aquarelle und Gemälde von Hannah Höch aus jenen Jahren, berührende Zeugnisse der Isolation. Trotz aller Gefahren erhielten diese Künstler*innen die eigene künstlerische Existenz aufrecht und suchten nach Ausdrucksformen, um die Schrecken der Diktatur und des Zweiten Weltkriegs zu fassen.