Der Nachlass von Hannah Höch (1889 – 1978) und der Teilnachlass von Raoul Hausmann (1886 – 1971), die sich beide in der Berlinischen Galerie befinden, bilden in Umfang und Qualität einen einmaligen Fundus zur Berliner DADA-Bewegung. Die geistige Grundierung des dadaistischen Aufstands in Wort und Bild ist ebenso dokumentiert wie die zahlreichen Aktivitäten der DADA-Protagonisten, deren gesellschaftspolitisch motivierte „Antikunst“ als kritischer Impuls die Entwicklung der Moderne mitbestimmt hat.
Der von der Berlinischen Galerie bereits 1979 erworbene Nachlass von Hannah Höch gibt mit insgesamt 12.000 Dokumenten und Werken in seiner Gesamtheit nicht nur Auskunft über die regionale Berliner Kunst- und Kulturgeschichte, sondern über deutsche und europäische Geistesgeschichte überhaupt. Der 1992 ins Haus gekommene Teilnachlass von Raoul Hausmann umfasst alle Zeugnisse seines Lebens und seiner Arbeit in Berlin vor seiner Emigration 1933.
Beide Nachlässe wurden in kommentierten Editionen „Hannah Höch. Eine Lebenscollage“ (Bd. 1 – 3, 1989 – 2001) und „Scharfrichter der bürgerlichen Seele. Raoul Hausmann in Berlin 1900 – 1933“ (1998) wissenschaftlich erschlossen und publiziert. Eine digitale Erschließung konnte bisher jedoch nicht umgesetzt werden. Vorgesehen war daher, sämtliche Bestände in MuseumPlus zu erfassen und mit hochwertigen Scans der Werke und Archivalien zu verknüpfen. Ziel der digitalen Erschließung und Zusammenführung beider Nachlässe ist der Aufbau und die Online-Zugänglichkeit eines in dieser Form weltweit einzigartigen digitalen Archivs zur DADA-Bewegung in Berlin.