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Göttliches Prinzip:
Glasfensterentwurf Nr. 19

Jacoba van Heemskerck (1876 – 1923)

Zeichnung von Jacoba van Heemskerck, Aquarell und Tusche auf Karton, 132 x 99,5 cm
© erloschen

Das Aquarellbild zeigt den Entwurf für ein Glasfenster. Abstrakte, zugleich organisch geformte, lange und schmale Flächen in kräftigen Farben. Schwarze Linien grenzen die in violett, orange, blau oder grün gehaltenen Farbflächen voneinander ab. Im Zentrum: eine rote Form, die an einen Baum erinnert.

Glas, ein Medium für Licht und Farben zugleich. Seit 1914 beschäftigte sich die niederländische Malerin Jacoba van Heemskerck (1876 – 1923) mit dem transparenten Material als Bildthema und Bildträger. Mit ihren farbigen Fenstern wollte sie den Innenraum zum „kosmischen Raum“ hin öffnen. Dieser Entwurf verdeutlicht ihr Prinzip: Einheitliche Flächen und reine Farben fügen sich in ein abstraktes Liniengerüst aus Blei ein. Das Gefüge markiert den Bildaufbau und dient gleichzeitig der Stabilität des Fensters. Im Zentrum der Komposition steht ein roter Baum, dessen verschlungene Äste sich mit dem Bildhintergrund in Violett und kühlem Blau verbinden.

Der Glasfensterentwurf Nr. 19 entstand für die Vereinigten Werkstätten für Mosaik und Glasmalerei Puhl & Wagner, Gottfried Heinersdorff und wurde 1919 in der berühmten Berliner Avantgardegalerie „Der Sturm“ gezeigt. „Der Sturm“, Galerie, Zeitschrift und Buchverlag in einem, bot van Heemskerck und ihrer Kunst eine wichtige Bühne. Mit dem Gründer Herwarth Walden war sie eng befreundet. Er beeinflusste die Arbeit der Künstlerin nachhaltig.

Glasfensterentwurf Nr. 19
1919

Aquarell und Tusche auf Karton
132 x 99,5 cm
Erworben vom Senator für Wissenschaft und Kunst mit Mitteln der DKLB, Berlin 1975

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