Die Berlinische Galerie liegt inmitten eines Wohngebietes, das im Wesentlichen in den 1980er Jahren entstanden ist. Schon bei der Eröffnung des Hauses in der Alten Jakobstraße, 2004, spielten Kunstwerke im Stadtraum eine Rolle. Ein Skulpturenpfad in der Umgebung sollte zum Museum hinführen. Wie stark sich seither die Auffassung von Kunst im öffentlichen Raum gewandelt hat, zeigt das Projekt „Park Platz“ auf dem Gelände hinter der Berlinischen Galerie.
Mit „Park Platz“ werden Kunst und interaktive Programme zusammen gedacht. Ein temporärer Pavillon des Architekturbüros c/o now und neue Arbeiten internationaler zeitgenössischer Künstler*innen aus Berlin verwandeln den Parkplatz des Museums zu einem urbanen Treffpunkt. Es entsteht ein öffentlicher Schauplatz, der Ausstellungsfläche und ein Ort für kollektive Aktionen, Performances, Gespräche, Video-Screenings und Workshops sein wird, aber auch zu gemeinsamen Koch-Sessions und zum sommerlichen Verweilen einlädt.
Ausstellung
Zuzanna Czebatul
Ausgestellte Werke: „Within Meadows And Rolling Hills“ (2016) und „Psy Away“ (2019)
Ein zentrales Motiv im bildhauerischen Werk von Zuzanna Czebatul ist Architektur. Die Künstlerin erforscht sie als Formensprache und Symbol von Macht im öffentlichen Raum. Ihre Objekte schaffen Distanz und gewähren gleich zeitig Nähe. So kommentieren die hier ausgestellten Tore Zugänge und Barrieren. Sie sind Verweise auf eine abgesperrte, durch Regeln und Grenzen definierte Stadt. Zugleich erlauben die Tore aber auch, sie einfach zu umgehen.
Biografie
Zuzanna Czebatul (*1986 Miedzyrzecz, Poland) studierte an der Städelschule, Frankfurt/Main und war Fulbright-Stipendiatin am Hunter College, New York, sowie SOMA-Stipendiatin in Mexico City. Czebatuls Werke wurden in Einzelausstellungen u.a. im Kunstpalais Erlangen (2021); EXILE Gallery, Wien (2021); Owned by Others, Berlin (2020); IG Metall Haus, Berlin (2019); Futura, Prag (2018) und MINI/Goethe-Institut Ludlow 38, New York (2015) präsentiert. Jüngst war sie Teil von Gruppenausstellungen im Museum Morsbroich, Leverkusen (2021); Athens Biennale (2021); Wroclaw Biennale (2021); Kunsthalle Bratislava (2020); Kunsthalle Trafo, Stettin (2020) und Somerset House, London (2019). Czebatul lebt und arbeitet in Berlin.
Lucas Odahara
Ausgestelltes Werk: „Os Desorientes da Pantera (The Disorients of the Panther)“ (2021)
Lucas Odaharas acht Meter langer Laufsteg (Catwalk) aus bemalten Keramikfliesen verbindet den Parkplatz mit dem Bürgersteig. Die Kacheln zeigen verschiedene Darstellungen von Geschlecht und Sexualität. Inspiration war der „Baile Pantera Gay“ (Schwuler Panther Ball) – eine Serie von Veranstaltungen, die zwischen 1986 und 1989 im Nordwesten Brasiliens (Rio Branco) stattfanden. Jagdszenen aus historischen Gemälden und Zeitungen thematisieren darüber hinaus gewaltsame Verdrängung, Ausbeutung der Natur sowie gängige Vorstellungen des „Exotischen“.
Biografie
Lucas Odahara (*1989 São Paulo, Brasilien) studierte Produktdesign an der Staatlichen Universität São Paulo sowie Digital Media und Freie Kunst an der Hochschule für Kunst (HFK) Bremen. Seine Werke waren in zahlreichen Ausstellungen zu sehen, u.a.: Kunstverein Grafschaft Bentheim (2020); Indus Valley School of Art and Architecture, Karachi, Pakistan (2019); Schwules Museum, Berlin (2017); NUDA magazine, Stockholm (2017); Kunsthal Charlottenborg, Kopenhagen (2016); Weserburg Bremen (2015) und Künstlerhaus Bremen (2015). Er war DAAD Stipendiat und gewann 2019 den Preis für die Gestaltung von Stadträumen des Senators für Kultur Bremen. Er lebt in Berlin.
Marinella Senatore
Ausgestelltes Werk: „Bodies in Alliance“ (2021)
Marinella Senatores künstlerische und aktivistische Arbeitsweise drückt sich in interaktiven und performativen Werken aus. Sie schaffen soziale Räume und beteiligen Besucher*innen. Für „Park Platz“ entwickelte sie eine Arbeit aus der Serie „Luminaria”: eine temporäre Lichtinstallation, die von Straßenfesten in Apulien, Italien, bekannt ist. Das imposante Tor ist mit Judith Butlers Zitat „Bodies in Alliance“ versehen, das die Bedeutung von Versammlungen und die wichtige Rolle des Körpers im politischen und revolutionären Handeln hervorhebt: Alle sind willkommen.
Biografie
Marinella Senatore (*1977 Cava de' Tirreni, Italien) ist die Gewinnerin des internationalen Kunststipendiums der Stiftung Kunst und Musik Dresden (2017), des Maxxi Prize (2014) und des New York Prize (2010) und war u.a. Stipendiatin des Castello di Rivoli (2013), Künstlerhaus Bethanien (2011) und der American Academy in Rom (2011). Sie nahm an zahlreichen internationalen Biennalen teil, darunter São Paulo Biennale (2021); Manifesta/Palermo (2019); Shenzhen Biennale (2017); Thessaloniki Biennale (2015); Liverpool Biennale (2014); Athens Biennale (2013); Havana Biennale (2012) und Venedig Biennale (2011). Sie zeigte ihre Arbeiten darüber hinaus in Einzel- und Gruppenausstellungen: MAXXI Museum/Rom (2018); Schirn Kunsthalle (2018); High Line, NY (2018); Centre Pompidou (2017); BAK Utrecht (2017); Queens Museum, NY (2017); Kunsthaus Zürich (2017); Palais de Tokyo (2015); Madre Museum/Turin (2015); Kunsthalle Sankt Gallen (2014); Petach Tikva Museum (2014); Sandretto Re Rebaudengo Foundation (2013) und Serpentine Gallery (2012). Marinella Senatore lebt und arbeitet aktuell in Rom.
Przemek Pyszczek
Ausgestelltes Werk: „Not My Circus, Not My Monkeys“ (2021)
Kunstwerke und Gebrauchsgegenstände vereinen sich in den hier präsentierten Arbeiten von Przemek Pyszczek. Bänke, Stühle und Hocker sind wichtige Elemente des öffentlichen Lebens. Pyszczeks Möbel aus Metall und Holz sind inspiriert von Strukturen im öffentlichen Raum und gesellschaftlichen Vorstellungen im postkommunistischen Polen: von Plattenbauten, Zäunen und Spielplätzen aus der sozialistischen Massenproduktion, aber auch von Fassadendekorationen, Farben, Ornamenten oder grafischen Strukturen.
Biografie
Przemek Pyszczek (*1985 Bialystok, Poland) studierte Environmental Design (Architektur) an der Universität von Manitoba, Winnipeg/Kanada. Seine Arbeiten wurden in folgenden Einzelausstellungen gezeigt: Last Resort, Kopenhagen (2020); Galerie Derouillon, Hôtel Cromot du Bourg, Paris (2019); Galerie Belenius, Stockholm (2019); Leto Gallery, Warschau (2019); Plug In Institute of Contemporary Art, Winnipeg (2018); High Gallery, Posen/Polen (2017) und Nicodim Gallery, Los Angeles (2016). Pyszczek nahm an verschiedenen Gruppenausstellungen teil, u.a.: Manana Bold, Frankfurt (2020); Ribot Gallery, Mailand (2020); Biennale für zeitgenössische Kunst Coimbra, Portugal (2019), public art festival, Danzig (2019); Haus am Lützowplatz, Berlin (2018); Museo Archeologico e d’Arte della Maremma, Grosseto/Italien (2018); NGBK, Berlin (2016) und Office Baroque, Brüssel (2015). Przemek Pyszczek lebt und arbeitet in Polen und Berlin.
Daniel Lie
Ausgestelltes Werk: „Sopro (Sigh)“ (2021)
Daniel Lies Werke haben ein Eigenleben: Natürliche, nichtindustrielle Materialien, Pflanzen und Pilze werden sorgfältig in organischen Kompositionen zusammenge bracht. Sie zelebrieren Rohstoffe, die sich selbst zersetzen, untersuchen die Erneuerung von Ökosystemen und die biologischen Zyklen von Fäulnis. Die ortsspezifischen Installationen erzählen von Prozessen, in denen Zeit und die Verwandlung von naturbelassenen Stoffen die Hauptakteure sind.
Biografie
Daniel Lie (*1988 São Paulo, Brasilien) ist ein*e gender-neutrale indonesisch-brasilianische Künstler*in. Lie hat Bildende Kunst an der Universität von São Paulo studiert und war Stipendiat*in des Indonesia Institute of The Arts of Yogyakarta (2020), der Sharjah Art Foundation (2019) und Teresina Tohoku, Campo Teresina/Brasilien. Lie präsentierte Arbeiten in Einzelausstellungen im Cemeti Institute for Art and Society, Yogyakarta/Indonesien (2020); Casa do Povo, São Paulo (2019); Jupiter Art Land, Edinburgh (2020); Performeum/Vienna Festwochen, Wien (2017); Change, Budapest (2016); Kampnagel, Hamburg (2016) und Centro Cultural São Paulo, Sao Paulo (2015). Werke von Daniel Lie wurden in vielzähligen Gruppenausstellungen gezeigt, u.a. in Solar dos Abacaxis, Rio de Janeiro (2020); Prego gallery, Porto Alegre (2019); Sesc Belenzinho, São Paulo (2018); Bouge B Festival, Antwerp (2018); Osage Foundation, Hong Kong (2018); 14th Yogyakarta Biennale (2017); Q21, Wien (2017); Hellerau, Dresden (2016); Espacios Revelados, Santiago/Chile (2016) und Instituto Tomie Ohtake, São Paulo (2014). Daniel Lie lebt und arbeitet in Berlin.
c/o now
c/o now hat für „Park Platz“ einen Pavillon aus vorgefertigten Teilen von Verschattungshallen des Agrar- und Gartenbaus entworfen. Für einen flexiblen Auf, Ab und Umbau wurden Materialien verwendet, die mobil und erweiterbar sind. Die temporäre Architektur ist über die Sommermonate hinweg ein urbaner Treffpunkt und Schauplatz für Kunst und Interaktion. Das Berliner Architekturbüro c/o now orientiert sich an kollektiven Praktiken. Zum Team gehören Andrijana Ivanda, Duy An Tran, Tobias Hönig, Markus Rampl und Paul Reinhardt.
Biografie
c/o now – Duy An Tran (*1988, Bad Cannstatt, Deutschland), Andrijana Ivanda (*1985, Bad Reichenhall, Deutschland), Paul Reinhardt (*1985, Rheine, Deutschland), Markus Rampl (*1985, Reith im Alpbachtal, Österreich) und Tobias Hönig (*1980, Amberg, Deutschland) - studierten Architektur an der AdBK Nürnberg, der Arkitektskolen Aarhus, der LFU Innsbruck, der OTH Regensburg, der RWTH Aachen, der TU Berlin und der Uni Stuttgart. c/o now war in der Lehre bisher an folgenden Hochschulen tätig: AdBK Nürnberg, Dessau Institute of Architecture, OTH Regensburg, TU Berlin, TU München und Uni Stuttgart. c/o now nahm unter anderem an folgenden Projekten teil:Gruppenausstellung „Birds“, Oldenburger Kunstverein (2018), Tbilisi Architecture Biennial (2020/21), Festivalzentrum des internationalen Tanzfestivals „Tanz im August“ (2018), Berlin, oder Wohnhaus „Where the Wild Morels Grow…“ (2021), Schmergow, Brandenburg. c/o now leben in Berlin.
Liz Rosenfeld
Ausgestelles Werk: „in which things are heaped together without any attempt at order or tidiness“ (2021)
Liz Rosenfelds Beitrag beschäftigt sich mit dem Thema des Cruisings. Cruising bezeichnet die Suche nach anonymem öffentlichem Sex und ist eine Praxis, die sich aus einer vorwiegend cismännlichen homosexuellen Geschichte entwickelt hat. Neben einer skulpturalen „GloryHole“ Intervention auf dem Parkplatz lädt Rosenfeld ein zu drei und performativen Veranstaltungen zum öffentlichen Raum als Ort des Begehrens.
Biografie
Liz Rosenfeld (*1979 New York, USA) ist Filmemacher*in und Performer*in und arbeitet mit bewegten Bildern, Performance und Bildung. Liz Rosenfeld hat New Media und Bildende Kunst in der School of the Art Institute of Chicago sowie Performance Studies an der Tisch School of the Arts an der New York University studiert. Rosenfelds Arbeiten wurden u.a. gezeigt: Sophiensæle, Berlin; Hebbel am Ufer Theater Berlin; Mapa Teatro, Bogotá; Tate Modern; Hayward Gallery; Kunst Haus Dresden; Victoria & Albert Museum und The Hammer Museum. Sie war im Bildungsbereich von Institutionen tätig wie School of the Art Institute of Chicago, Royal Central School of Speech and Drama, Southbank University, Filmuniversität Babelsberg und Hochschule für Bildende Künste Dresden. Rosenfeld ist Teil des Berliner Filmproduktions-Kollektivs NowMomentNow und Gründungsmitglied der Lebensmittel-Performance-Gruppe Foodgasm. Liz Rosenfeld lebt in Berlin.
Raul Walch
Ausgestelltes Werk: „Die Drei Bäume“ (2021)
Aktuelle urbane Debatten und Partizipation vereinen sich in der künstlerischen Praxis von Raul Walch. Er schafft ephemere Arbeiten, welche die Möglichkeiten des öffentlichen Raums ausloten. Gleichzeitig verhandelt er neue Strategien für dessen Weiterentwicklung. Für „Park Platz“ ersetzt der Künstler die drei Fahnen der Berlinischen Galerie vor dem Museum durch bemalte Stoffbahnen. Im Sommer entwickelt er zudem eine Arbeit mit der Nachbarschaft und ist Teil der Workshop Reihe „Sonntags im Park“.
Biografie
Raul Walch (*1980 Frankfurt/Main, Deutschland) studierte Soziologie und Lateinamerikastudien an der FU Berlin, Skulptur an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und Bildende Kunst bei Olafur Eliasson an der UdK Berlin. Walch lehrt „Art in Public Space and New Artistic Strategy“ an der Bauhaus Universität Weimar. Er nahm an zahlreichen Ausstellungen in folgenden Institutionen teil: Museum der Bildenden Künste Leipzig (2020); Centre Culturel Régional, Tambacounda, Senegal (2020); Kunsthaus Dresden (2018); Hamburger Bahnhof Berlin (2017); Kunstverein Arnsberg (2017) und Neue Nationalgalerie Berlin (2014). Er war artist-in-residence am Tokyo Arts and Space und am Nida Art Colony in Litauen. Raul Walch lebt in Berlin.
Performances
Hanne Lippard
Performance: „Little Lamp“ (2011– 2019), Sa 31.7. 20 Uhr
Die performativen Arbeiten in Hanne Lippards sprachbasierter Kunstpraxis verweisen vielfach auf die Bedeutung des Zuhörens und von Zusammenkunft. Das alltägliche Leben wird durch Sprache, Rhythmus und kluge Wortspiele aufgegriffen. In „Little Lamp“ führt Lippard auf intime Weise kurze Erinnerungsgeschichten von vergessenen Gefühlen oder Erfahrungen vor: Reisen, Bewegungen, Begegnungen, Einsamkeit und Formen des Kontakts.
Biografie
Hanne Lippard (*1984 Milton Keynes, UK) hat Grafikdesign an der Gerrit Rietveld Academie in Amsterdam studiert. Ihre Arbeiten wurden in Biennalen wie RIBOCA 2, Riga Biennale (2020); norwegische Skulptur Biennale (2017) und 6. Moskau Biennale für Zeitgenössische Kunst (2016) gezeigt. Einzelausstellungen hatte sie am Goethe Pop Up Institute, Minneapolis (2019); in der Kunsthalle Fribourg (2018) und im KW Institute for Contemporary Art (2017). Sie nahm an verschiedenen Gruppenausstellungen teil: n.b.k. Neuer Berliner Kunstverein (2019); Westfälischer Kunstverein, Münster (2018); Kunsthalle Wien (2018) und Haus der Kunst, München (2018). Ihre Performances wurden u.a. hier gezeigt: Hamburger Bahnhof in Berlin (2020); Schirn Kunsthalle Frankfurt (2017) und Transmediale in Berlin (2015). 2016 erhielt sie den ars viva prize. Sie lebt in Berlin.
Ania Nowak
Peformance: „Agonal Respirations“ (2021), Fr. 9.7. 20 Uhr, Sa. 10.7. 20 Uhr
Ania Nowak befasst sich in ihrer neuen Performance mit dem Gedächtnis und dessen allmählichem Verlust. Sie arbeitet mit und gegen eine häufige Erfahrung im Pandemie Alltag – der mentale Zustand des „Brain Fog“ (Gehirnnebel): Er beeinträchtigt das Erinnerungsvermögen, die Konzentration, Kreativität und Fähigkeit, Probleme zu lösen. Die Performance untersucht das Atmen, Sprechen und Bewegen sowie die Vergänglichkeit unserer Handlungen.
Biografie
Ania Nowak (*1983 Krakau, Polen) absolvierte ihr Studium Tanz, Kontext, Choreographie am Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz (HZT) Berlin. Ihre Arbeiten wurden bisher u.a. präsentiert: Baltic Triennial im Contemporary Art Center, Vilnius (2021); ICK, Amsterdam (2020); Hebbel am Ufer Theater Berlin (2020 und 2019); Sophiensæle, Berlin (2019); Nowy Teatr, Warschau (2018); Ujazdowski Castle Centre for Contemporary Art, Warschau (2018); und Art Stations Foundation, Poznań (2016). 2021 ist sie artist-in-residence am Ankara Queer Art in der Türkei und am Q21 Museums Quartier in Wien. Sie lebt in Berlin.
Liz Rosenfeld
Performances:
- „This should happen here more often“ An evening of creative insights about spaces of cruising and desire“ (Sa 17.7. 18 Uhr)
- „CHARPER NOCHY SEEKING THE NIGHT“ mit Colin Self (Sa 24.7. 19 Uhr)
- „All My (w)Holes and All My Folds of Cruising“ An evening of short films, words, and conversation with Liz Rosenfeld and Marc Seigel (Fr 13.8. 19:30 Uhr)
Weitere Akteur*innen
Kotti-Shop
Kotti-Shop ist ein experimenteller, non-profit Kunst- und Projektraum, der sich seit 2008 direkt am Kottbusser Tor, im Erdgeschoss des Neuen Kreuzberger Zentrums, befindet. Der Kunst- und Projektraum agiert als Schnittstelle zwischen der Bewohner*innenschaft und verschiedener gesellschaftlicher Akteur*innen der Kunst- und Kulturszene. Er öffnet Dialogräume und versucht das örtliche, soziale Gefüge zu stärken, indem er u.a. den Bewohner*innen am "Kotti" mit künstlerischen Formaten ein gleichberechtigtes Forum schafft. Regelmäßig finden im Kotti-Shop Ausstellungen, Performances, Lesungen, experimentelle Konzerte oder Aufführungen von künstlerischen Filmen statt. Darüber hinaus ist der Kotti-Shop und die durch ihn entstandene Plattform TRANSFORM und das Kunst-Labor SuperFuture Ausgangspunkt für künstlerisch-kollaborative Projekte im In- und Ausland und seit 2016 vermehrt innerhalb unterschiedlicher Nachbarschaften Berlins. 2020 war Kotti-Shop mit einem kollaborativen Zeichenworkshop Teil von „Einzeichnen. Festival zur zeichnerischen Eroberung der Stadt“ in der Berlinischen Galerie.
Kunstwerkstatt Kreuzberg der Lebenshilfe e.V.
Die Künstler*innen der Kunstwerkstatt Kreuzberg der Lebenshilfe e.V. gelten gemeinhin als „behindert“. Das greift jedoch zu kurz, um die Persönlichkeiten zu beschreiben. Zu individuell sind ihre Fähigkeiten, Defizite, Werdegänge und Strategien, mit dem Leben umzugehen. Sie wohnen in ihren eigenen Wohnungen, gehen arbeiten und leben so selbstständig wie möglich. Die Kunstwerkstatt der Lebenshilfe bietet ihnen ein Forum, sich auszuprobieren und mit Spaß Neues zu wagen. Sie setzt sich dafür ein, die gesellschaftliche Wahrnehmung von Menschen mit Behinderungen zu verändern. Aus ihrer offenen Praxis entstehen inklusive Begegnungen jenseits der regulären Hilfesysteme. Seit 2017 kooperieren die Künstler*innen der Kunstwerkstatt Kreuzberg mit der Berlinischen Galerie.
Atelier Bunter Jakob
Das Atelier Bunter Jakob ist ein Ort, an dem (fast) alles möglich ist. Hier können Kinder und Jugendliche ihrer Kreativität freien Lauf lassen und eigene Ideen umsetzen: Farben, Techniken und Materialien ausprobieren, fotografieren, malen, drucken, einen Trickfilm drehen oder Skulpturen bauen – im Mittelpunkt stehen immer das Experiment und der Spaß an der Kunst! Die Kursleiter*innen im Atelier Bunter Jakob sind Künstler*innen mit viel Erfahrung im Bereich der Kulturellen Bildung. Sie lieben die kreative Arbeit mit jungen Menschen und ermutigen die Teilnehmer*innen, die Kunst mit eigenen Augen zu sehen und ihre Perspektive einzubringen. Wenn aus diesen Erfahrungen am Ende Kunstwerke entstehen, ist das ein beglückendes Erlebnis – nicht nur für die Kinder und Jugendlichen. Die Programme im Atelier Bunter Jakob werden von Jugend im Museum e.V. für die Berlinische Galerie entwickelt und durchgeführt.
Bilgisaray
Bilgisaray bedeutet Palast des Wissens und ist ein nicht-kommerzieller Raum der politischen Kochsubversion, ein Open-Space der Solidarität. Der Stadtteilladen direkt am Heinrichplatz ist offen für alle und beinhaltet eine Kiezküche, in der gemeinsam gekocht und gegessen wird. Das kostenfreie Essen sowie der Raum selbst finanziert sich ausschließlich über Spenden.
Mpower e.V.
Mpower e.V. ist ein Verein zur Bildungs- und Partizipationsförderung von Mädchen und jungen Frauen mit Flucht- und Migrationserfahrung(en). Im kulturellen- und Medienbildungsbereich beschäftigen sie sich mit Themen wie Kunst und Medien, Identitätsfragen, Feminismus sowie Gesellschaft und politischer Bildung. Im Rahmen des Programms „Standortwechsel“ residierte 2020 der offene Mädchen-Filmtreff von Mpower e.V. in der Berlinischen Galerie.