Das Forschungsprojekt widmet sich erstmals der Gesamtentwicklung des Galeriewesens im deutschsprachigen Raum. Ziel ist es, Quellen zum Handel mit Werken der frühen Moderne zugänglich zu machen, die für die Provenienzforschung benötigt werden.
Galerien für zeitgenössische Kunst entstanden im 19. Jahrhundert: Aus ihren Verkäufen atelierfrischer Gemälde, Plastiken und Grafiken ging der erste Markt junger Kunst hervor, der sogenannte Primärmarkt (Primary Market). Häufig sind Kataloge, Broschüren oder Faltblätter das einzig erhaltene Quellenmaterial aus dem Kunsthandel. Über zahlreiche Standorte verstreut, sind diese Publikationen für die Forschung nur schwer erreichbar.
Auf diese Situation reagiert das DFG-Projekt „German Sales. Primary Market: Galeriepublikationen im deutschsprachigen Raum (1871–1949)“. Es wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert und in Kooperation mit der Universitätsbibliothek (UB) Heidelberg durchgeführt. Das Projekt erweitert die unter „German Sales“ zusammengeführten digitalen Angebote. Mehr erfahren
In einem ersten Schritt werden etwa 3.000 vorab ermittelte Galeriepublikationen mit Volltext-Suchfunktion digitalisiert und durch die Universitätsbibliothek Heidelberg Open Access verfügbar gemacht. Gleichzeitig arbeitet die Berlinische Galerie Daten zu der Geschichte der etwa 600 herausgebenden Kunsthandlungen in das Informationssystem „German Sales Institutions“ (GSI) ein. Für bisher 130 Galerien, die zwischen in 1871 und 1949 in Berlin nachgewiesen sind, findet eine Tiefenerschließung statt.
Das Projekt versteht sich auch als Baustein einer objektbezogenen Kunstmarktforschung. Über Personen- und Wirtschaftsgeschichte hinaus stehen vor allem die Kunstwerke selbst und die Archivquellen im Fokus.