Lotte Laserstein

„Lotte Laserstein – diesen Namen wird man sich merken müssen. Die Künstlerin gehört zu den allerbesten der jüngeren Malergeneration. Ihr glanzvoller Aufstieg wird zu verfolgen bleiben“, schreibt das Berliner Tageblatt 1929. Zentrales Thema von Lotte Laserstein (1898–1993) ist die Porträtmalerei. Als eine der ersten Frauen an der Akademischen Hochschule für bildende Künste in Berlin ausgebildet, wurzelt ihr malerischer Duktus im Naturalismus des 19. Jahrhunderts. In den 1920er Jahren setzt sie sich intensiv mit dem Typus der emanzipierten Neuen Frau auseinander, der in Film, Fotografie und Werbung verbreitet wurde.

Nach Erfolgen in der Weimarer Republik endet Lasersteins Karriere jedoch schlagartig: Während des Nationalsozialismus gilt die Malerin als „Dreivierteljüdin“ und wird aus dem öffentlichen Kulturbetrieb ausgeschlossen. 1937 emigriert sie nach Schweden. Abgeschnitten von der internationalen Kunstszene gerät ihr Werk nahezu in Vergessenheit. Erst die große Ausstellung, die 2003/2004 vom Verborgenen Museum in Zusammenarbeit mit der Stiftung Stadtmuseum im Ephraim-Palais gezeigt wird, leitet hierzulande die Wiederentdeckung der Künstlerin ein.

2009 erhielten die Künstler*innen-Archive der Berlinischen Galerie Lasersteins dokumentarischen Nachlass als Geschenk. Er umfasst Werkfotografien, Skizzenbücher, private und berufliche Korrespondenz, Unterlagen zu Ausstellungsbeteiligungen sowie Bücher aus der Bibliothek der Künstlerin.

2019 übernahm die Berlinische Galerie die Ausstellung „Lotte Laserstein. Von Angesicht zu Angesicht“ vom Städel Museum in Frankfurt am Main und erweiterte sie um zahlreiche Arbeiten.

Mehr zur Künstlerin auf der Website (Archiv) des Verborgenen Museums

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