Das Verborgene Museum
in der Berlinischen Galerie

Das Verborgene Museum war die weltweit einzige Einrichtung, die sich programmatisch der Suche, wissenschaftlichen Aufarbeitung und öffentlichen Präsentation der Lebenswerke von Künstlerinnen widmete, die aus unterschiedlichsten Gründen in Vergessenheit geraten waren.

Schwarz-Weiß Fotografie: Lotte Jacobi, Lotte Lenya während einer Probe zur „Dreigroschenoper“, Berlin 1928

Lotte Jacobi, Lotte Lenya während einer Probe zur „Dreigroschenoper“, Berlin 1928

© Lotte Jacobi Collection, University of New Hampshire, USA

Seit der Gründung im Jahr 1986 wurden mehr als 150 Künstlerinnen unterschiedlicher Genres erforscht und die Relevanz ihres Kunstschaffens wieder sichtbar gemacht. Die Ausstellungsräume in Berlin-Charlottenburg etablierten sich zu einer festen Adresse für ein breites nationales und internationales Publikum.

2022 übernahm die Berlinische Galerie die Aufgabenstellung des Verborgenen Museums und wird nun in diesem Sinne die Erforschung und Sichtbarmachung von Künstlerinnen weiterführen. Bereits in der Vergangenheit hatten die beiden Institutionen mehrfach erfolgreich kooperiert. Weitere Ausstellungsprojekte sollen auch in Zukunft den bis jetzt noch unterrepräsentierten Künstlerinnen zu einer fortdauernden Anerkennung verhelfen. Zugleich wird der dokumentarische Nachlass des Verborgenen Museums übergeben und steht für vielfältige Forschungsfragen zur Verfügung.

Anlass für die Gründung des Verborgenen Museums war die gleichnamige, wegweisende Ausstellung „Das verborgene Museum“, die anlässlich der 750-Jahr-Feier Berlins 1987 stattfand. Im Zuge dessen wurden Werke von Künstlerinnen in den Sammlungen der Berliner Museen gesucht und deren Ankaufs- und Ausstellungspolitik kritisch beleuchtet. Es zeigte sich, dass das weibliche Kunstschaffen deutlich unterrepräsentiert war. In der Berlinischen Galerie, in deren Satzung verankert ist, gezielt Kunst von Frauen zu sammeln und auszustellen, machten Werke von Künstlerinnen allerdings schon damals 20% des Gesamtbestandes aus – deutlich mehr als in anderen Berliner Museen.

Das Verborgene Museum und die Berlinische Galerie verbindet seitdem eine jahrelange erfolgreiche Zusammenarbeit. So konnte 2008 gemeinsam die erste Retrospektive der Fotografin Frieda Riess, eine der wichtigsten und gefragtesten Porträtistinnen der 1920er Jahre, realisiert werden. Mit Eva Besnyö – Fotografin 1910 – 2003 folgte 2011 eine Retrospektive in Deutschland, die 2012 im Jeu de Paume in Paris zu sehen war. Im Oktober 2021 war in der Berlinischen Galerie die erste museale Gesamtschau von der Bildhauerin Louise Stomps zu sehen.

Das Verborgene Museum hat durch seine Ausstellungen vielen Künstlerinnen zu neuer Sichtbarkeit verholfen und die Berlinische Galerie zu Ankäufen und Ausstellungen angeregt.

Mehr auf der Website (Archiv) des Verborgenen Museums

Highlights

Ausstellungen in der Berlinischen Galerie

Die
Riess

Fotografisches Atelier und Salon in Berlin 1918 – 1932

Eva
Besnyö

Fotografin 1910 – 2003
Budapest – Berlin – Amsterdam
Das Verborgene Museum zu Gast in der Berlinischen Galerie

Lotte
Laserstein

Von Angesicht zu Angesicht

Louise Stomps

Natur Gestalten
Skulpturen 1928 – 1988

Highlights aus der Ausstellungshistorie
des Verborgenen Museums


2021: Mathilde Tardif
2018: Inge Morath
2016: Alice Lex-Nerlinger
2011: Eva Besnyö
2009: Ilse Heller-Lazard
2008: Die Riess
2003: Lotte Laserstein
2001: Yva
1997: Lotte Jacobi
1987: Marianne Breslauer
1987: Louise Rösler

Kontakt

Dr. Ralf Burmeister

Leiter der Künstler*innen-Archive
Tel +49 030-789 02-872
burmeister@berlinischegalerie.de

Marion Beckers

Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Tel +49 030-861 34 64
beckers@berlinischegalerie.de