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Vorschau

Raoul Hausmann

1886 – 1971

Schwarz-Weiß-Fotografie von Raoul Hausmann, der mit runder Sehhilfe im linken Auge, den Kopf auf den verschränkten Armen aufgelegt, an den Betrachtenden vorbei in die Ferne blickt.

Raoul Hausmann, Ohne Titel (Selbstporträt mit Monokel, Ostsee), August 1931

© VG Bild-Kunst, Bonn 2024

Raoul Hausmann gehört zu den innovativsten Avantgardisten der Klassischen Moderne. Kunst und Le­ben waren für ihn untrennbar miteinander verbunden. Sein Ziel, Bekanntes zu überwinden und stets „das Morgen“ zu verwirklichen, machte ihn zu einem multi­medialen Künstler der ersten Stunde. Als Dadaist gehörte er zu den Erfinder*innen der Collage, darüber hinaus entwickelte er synästhetische Apparaturen, verfasste experimentelle Schriften, ergründete das Ver­hältnis von Körper, Klang und Raum in performa­tiven Darbietungen und verband als Fotograf das Sehen mit dem Haptischen. Doch nicht nur künstlerisch, auch auf der Suche nach neuen Lebens- und Weltmodellen versuchte er zeitlebens, gängige Konventionen aufzubrechen und gegen den bürgerlichen Strich zu leben.

Dieses ebenso facettenreiche wie für nachfolgende Generationen wegweisende Schaffen breitet die große Retrospektive in der Berlinischen Galerie mit rund 200 Arbeiten aus nationalen und internationalen Sammlungen vor dem Hintergrund aktueller Diskurse aus. Auch sein Spätwerk, das nach Hausmanns Emigration aus Nazideutschland in Frankreich entstanden ist, wird dank der großzügigen Unterstüt­zung des Musée d‘art contemporain de la Haute-Vienne Château de Rochechouart vertreten sein. Damit setzt die Berlinische Galerie ihre Reihe erfolgreicher inhaltlicher Kooperationen mit europäischen Museen fort.

Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds.