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Vorschau

Marc Brandenburg

20th Century Debris

Leicht verschwommene schwarz-weiß-Zeichnung, die eine baum- und pflanzenartige Ornamente zeigt, die sich zur Mitte des Bildes hin spiegeln.

Marc Brandenburg, Ohne Titel, 2024 (Ausschnitt), Courtesy Galerie Thaddaeus Ropac

© Foto: CHROMA, André Carvalho

Der Berliner Multimediakünstler Marc Brandenburg (*1965) ist seit den 1980er Jahren ein elementarer Teil der Kreativszene Berlins und zählt international zu den wichtigsten Zeichner*innen der Gegenwart. Sein Werk bewegt sich zwischen Zeichnung, Collage, Installation, Video und Performance. Im Zentrum stehen detailreiche Bleistiftzeichnungen, die nach fotografischen Vorlagen entstehen. Brandenburg fängt sie auf Streifzügen durch die Welt ein oder sampelt sie aus Magazinen, Filmen und Büchern. Durch die freie Übertragung der invertierten und verzerrten Bildvorlagen entsteht ein abstrahiertes Bild der Wirklichkeit. In seinen Arbeiten greift Marc Brandenburg die verschiedenen Seiten des großstädtischen Lebens auf und reflektiert dessen Kontraste. Seine Motive sind Szenen des urbanen Alltags: Protestzüge, Obdachlose, Subkulturelles, überflüssiger Konsumschrott und Imbissfraß, aber auch Portraits von Berühmtheiten, die zu Symbolen der Populärkultur geworden sind. Gesellschaftliche Missstände thematisiert er in seinen Zeichnungen ebenso wie Exzess und Konsum als Auswirkungen des Spätkapitalismus. Transportiert wird dabei nicht unbedingt eine Erzählung, sondern eine melancholische und unheilvolle Stimmung, die subtil auf die Krisen unserer Zeit verweist. 

Die umfassende Werkschau präsentiert rund 150 Arbeiten, darunter aktuelle und auch sehr frühe, selten gezeigte Zeichnungen aus den 1990er Jahren sowie Videos, Tattoo-Bögen und Fotos.

Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds.