Vorschau

Hans
Uhlmann

Experimentelles Formen

Schwarz-Weiss-Fotografie von Hans Uhlmann in seinem Atelier. Um den Künstler herum sind viele Metall-Skulpturen im Entstehungsprozess zu sehen.

Ewald Gnilka, Ohne Titel (Hans Uhlmann in seinem Atelier), um 1954

© Rechtsnachfolger*innen Ewald Gnilka/VG Bild-Kunst, Bonn 2023

Hans Uhlmanns (1900–1975) abstrakte Metallplastiken und Zeichnungen prägten das Bild deutscher Nachkriegsmoderne. Von den Nationalsozialist*innen 1933 inhaftiert, entwirft er im Gefängnis Skizzen filigraner Drahtköpfe, die er nach seiner Entlassung verwirklicht. Nach 1945 beschließt der studierte Ingenieur, nur noch als Künstler tätig zu sein. In den 1950er Jahren entwickelt er die figurativen Formen zunehmend zu konstruktivistischen Kompositionen weiter. Uhlmann verwirklicht Großprojekte im öffentlichen Raum wie die Plastiken vor der Deutschen Oper und im Hansaviertel. Er stellt in zahlreichen Galerien West-Berlins aus und wird als Kurator zugleich selbst zum Förderer moderner und zeitgenössischer Kunst.

Dennoch ist Uhlmanns zeichnerisches und plastisches Werk einem breiteren Publikum immer noch weitestgehend unbekannt. Die Ausstellung zeichnet seine Schaffensperioden von den 1930er bis in die 1970er Jahre nach. Anhand von rund 80 Werken – Skulpturen, Zeichnungen, Fotografien und Archivmaterial – untersucht sie auch seine Rolle als Kurator, Hochschullehrer und Netzwerker im West-Berlin der Nachkriegszeit. Es ist die erste umfassende Retrospektive seit mehr als 50 Jahren.