Was die Ausstellung mit den Fotografien Sasha Stones aus den Jahren 1927/28 zu einem Ereignis für Besucher und Medien machte, war ihre abenteuerliche Geschichte von Verlust und Wiederentdeckung. Diese Stadtbilder des berühmten Fotografen und Avantgardekünstlers Sasha Stone galten 60 Jahre lang als verschollen. Als Druckvorlagen des 1929 erschienen Buches „Berlin in Bildern“ sind sie stadt- und fotohistorisch bedeutsam, weil sie zu den ersten gehören, die das Alltagsleben in der Grosstadt thematisieren.
Die 78 Fotografien, die einzig erhaltenen Originale, hatte das österreichische Sammlerehepaar Monika und Hans Schreiber 1990 bei einem Antiquitätenhändler in Wien erworben. Da die Berlinische Galerie, das Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur, über keinen Ankaufsetat verfügt, wurde das Geld durch eine öffentliche Spendenaktion aufgebracht. Ein guter Teil ist dem Verkauf eines nobel gestalteten Wandkalenders geschuldet; daneben gibt es beträchtliche Einzelspenden, so von dem in Los Angeles lebenden Fotografiehistoriker und Sammler Manfred Heiting.
Ulrich Domröse, Leiter der Fotografischen Sammlung der Berlinischen Galerie: „ Wir sind allen Unterstützern dieser Ankaufsaktion und den Medien, die sie vermittelt haben, zu außerordentlichem Dank verpflichtet. Nur so konnten wir uns und dem Sammlerehepaar Schreiber den Wunsch erfüllen, dass „Berlin in Bildern“ als Serie in der Stadt verbleibt, in der sie entstand, und über die Berlinische Galerie auch künftig der Öffentlichkeit zugänglich ist.“