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Rebellion
und Anti-Kunst

Katalog der Ersten Internationalen Dada-Messe

Ausstellungskatalog aus dem Hannah-Höch-Archiv, Papier, 28,4 x 35,4 cm
© VG Bild-Kunst, Bonn 2019

Ein Druck auf braunem Papier. Der Hintergrund besteht aus einer blass-roten Collage aus Schrift und Bildfragmenten. Mittig verläuft diagonal in roter Schrift „ERSTE INTERNATIONALE DADA-MESSE“, „Die Bewegung Dada führt zur Aufhebung des Kunsthandels“. Drumherum stehen in schwarzer Schrift Adresse und Öffnungszeiten. Kopfüber, am unteren Rand, befindet sich ein Zitat von Raoul Hausmann.

Als die Erste Internationale Dada-Messe am 1. Juli 1920 eröffnete, mangelte es den Organisator*innen nicht an Selbstbewusstsein. „Die Fäden des gesamten internationalen Dadaismus treffen sich in der Monstre-Dada-Ausstellung“, ließen sie die Öffentlichkeit in einer Pressemitteilung wissen. Den Katalog zu dieser selbst ernannten Schau der Superlative, die in der Berliner Kunsthandlung Dr. Otto Burchard stattfand, gestaltete „Monteurdada“ John Heartfield (1891 – 1968).

Bewusst wählte Heartfield die Ästhetik eines Faltblatts im Zeitungsformat, denn es ging hier nicht um die Präsentation erhabener Kunst. Stattdessen bewarb die Broschüre „Ausstellung und Verkauf dadaistischer Erzeugnisse“, die den traditionellen Kunstbegriff sprengten. Diese ‚Produkte‘ – Fotomontagen, Installationen und Plakate – waren wütende, auf die Geschehnisse der Zeit antwortende Anti-Kunstwerke, die gegen bürgerliche Werte und etablierte Vorstellungen rebellierte.

Mit rund 180 Ausstellungsstücken und 31 Beteiligten gilt die Dada-Messe als die größte öffentliche Aktion der Dadaist*innen in Deutschland. Bald darauf kriselte es jedoch im Berliner Club Dada und die Bewegung fiel auseinander.

Hannah-Höch-Archiv
"Erste Internationale Dada-Messe"
Ausstellungskatalog
Berlin 1920
Papier, gedruckt
28,4 x 35,4 cm
Erworben aus Haushaltsmitteln der Berlinischen Galerie, Berlin 1986

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