Nasan Tur beschäftigt sich mit den politischen und gesellschaftlichen Bedingungen unserer Zeit. Seine Werke sind Versuchsanordnungen, die Ideologien, soziale Normen und Verhaltensmuster sichtbar machen und um Aktionsmöglichkeiten individuellen Handelns erweitern. Dafür untersucht er Äußerungen, Gesten und Bilder, die er in den Medien und im öffentlichen Raum findet und verdichtet sie zu Miniaturen aktueller gesellschaftlicher Krisen und Diskurse. Im Zentrum steht die Frage, wie uns vorgegebene Rollenbilder beeinflussen und wann wir bereit sind, angesichts von Unterdrückung, Ohnmacht und Manipulation Grenzen zu überschreiten und gesellschaftliche Muster aktiv zu verändern.
Für die Ausstellung in der Berlinischen Galerie sind neue Arbeiten entstanden, die sich mit Fragen der Machtausübung und ihrer Legitimation beschäftigen. Warum tötet der Mensch? Welche Gewalt steckt in uns und wie und unter welchen Umständen wird sie aktiviert? Durch die Anordnung der Werke im Raum schafft Tur Bilder, die eine ambivalente Haltung zum Tod und zum Leben zum Ausdruck bringen. Sie reichen von der Konfrontation mit den eigenen, inneren Dämonen über die Befragung von Jäger*innen über den Akt des Tötens bis zur behutsamen Inszenierung lebloser Tiere im Raum.
- Alle Ausstellungstexte liegen in Deutsch und Englisch vor.
- In der Ausstellung gibt es keine Informationen in Leichter Sprache.
- In der Ausstellung gibt es keine Informationen in Deutscher Gebärdensprache (DGS).
- Es finden Bildungsangebote in und mit DGS statt.
- In der Ausstellung gibt es eine Videoinstallation mit Ton. Die Geräusche der Installation sind in allen Bereichen der Ausstellung hörbar.
- Es besteht keine Hörverstärkung in Form von Induktionsanlagen und Halsringschleifen.
- Die Videoinstallation besitzt Untertitel in Englischer Sprache.
- Die Ausstellung ist stufenlos zugänglich.
- Exponate und Ausstellungstexte sind überwiegend im Sitzen einsehbar und lesbar.
- In der Ausstellung liegen Tierpräparate auf dem Boden ohne Abgrenzung.
- Es gibt eine Sitzgelegenheit. Rollstühle und tragbare Klapphocker können Sie an der Garderobe kostenfrei entleihen.
- In der Ausstellung sind Kunstwerke zu deren Schutz nur teilweise hell ausgeleuchtet. Die Ausstellungstexte sind überwiegend visuell kontrastreich gestaltet.
- Alle Ausstellungstexte liegen als Broschüre in Großdruck vor. Diese finden Sie am Eingang der Ausstellung.
- In der Ausstellung gibt es kein Bodenleitsystem und keine Tastmodelle.
Haben Sie weitere Fragen zur Barrierefreiheit und Zugänglichkeit? Wenden Sie sich an Andreas Krüger, Referent für Barrierefreiheit und Inklusion, per E-Mail unter krueger@berlinischegalerie.de oder telefonisch unter +49 (0)30-789 02-832.
Trailer
Ausstellungsfilm
Biografie
Nasan Tur (*1974 in Offenbach) lebt und arbeitet in Berlin. Er nahm u.a. an der documenta14, der 10. Istanbul Biennale und der 6. Taipei Biennale teil und stellte in zahlreichen Institutionen aus wie dem Palais de Tokyo, dem Centre Pompidou Paris, der Schirn Kunsthalle Frankfurt, dem Hamburger Bahnhof Berlin und dem Maxxi Museum Rom. 2012 war er Preisträger des Will-Grohmann Preises der Akademie der Künste Berlin und 2014 Stipendiat der Villa Massimo in Rom.