Der israelische Künstler Amir Fattal, geboren 1978, und das amerikanisch-japanische Künstlerduo Jay Chung (1976) und Q Takeki Maeda (1977) werden mit Förderpreisen ausgezeichnet. Die Preisträger, alle in Berlin ansässig, werden mit einer gemeinsamen Ausstellung in der Berlinischen Galerie gewürdigt. Der Kunstpreis ist mit 7 500 Euro dotiert, beinhaltet den Ankauf einer Arbeit und die Produktion eines Werkkatalogs. Die Jury prämiert Marcellvs L., dessen Video- und Klanginstallationen ihn als präzisen und geduldigen Beobachter ausweisen. In ihnen zeigt er auf eindrückliche Weise ästhetische Phänomene, erzählt er von Begegnungen zwischen Menschen. Das Offensichtliche und dennoch häufig unseren Blicken Entzogene gerät durch Marcellvs L.s Werk in den Fokus unserer Betrachtung.
Amir Fattal erhält den Förderpreis vor allem für seine Video-Arbeiten. Mit ihnen vollzieht er auf der Grenze zwischen Dokumentation und Selbstversuch seine Recherche in der Schwulenszene. Mit Ritualen wie Dominanz und Unterwerfung reflektiert Fattal Gemeinsamkeiten zwischen dem Medium Video und den erotischen Strategien der Lederszene, ohne die eigene Beteiligung zu unterschlagen.
Das Künstlerduo Jay Chung und Q Takeki Maeda bezieht in seiner Kunst nicht-künstlerische Methoden als Arbeitsinstrumentarium ein. Das Ergebnis ist jedoch nicht rückverfolgbar. Hinter dieser Ambivalenz steckt eine künstlerische Praxis, mit der Jay Chung und Q Takeki Maeda nach Regeln für sich und ihre Kunstausübung suchen.