Über die Ausstellung
Raoul Hausmann gehört zu den innovativsten Avantgardisten der Klassischen Moderne. Kunst und Leben waren für ihn untrennbar miteinander verbunden. Sein Ziel, Bekanntes zu überwinden und stets „das Morgen“ zu verwirklichen, machte ihn zu einem multimedialen Künstler der ersten Stunde. Als Dadaist gehörte er zu den Erfinder*innen der Collage, darüber hinaus entwickelte er synästhetische Apparaturen, verfasste experimentelle Schriften, ergründete das Verhältnis von Körper, Klang und Raum in performativen Darbietungen und verband als Fotograf das Sehen mit dem Haptischen. Doch nicht nur künstlerisch, auch auf der Suche nach neuen Lebens- und Weltmodellen versuchte er zeitlebens, gängige Konventionen aufzubrechen und gegen den bürgerlichen Strich zu leben.
Dieses ebenso facettenreiche wie für nachfolgende Generationen wegweisende Schaffen breitet die große Retrospektive in der Berlinischen Galerie mit rund 200 Arbeiten aus nationalen und internationalen Sammlungen vor dem Hintergrund aktueller Diskurse aus. Auch sein Spätwerk, das nach Hausmanns Emigration aus Nazideutschland in Frankreich entstanden ist, wird dank der großzügigen Unterstützung des Musée d‘art contemporain de la Haute-Vienne Château de Rochechouart vertreten sein. Damit setzt die Berlinische Galerie ihre Reihe erfolgreicher inhaltlicher Kooperationen mit europäischen Museen fort.
Credits
Raoul Hausmann, Der Kunstkritiker, 1919/20, Tate, Ankauf 1974
© VG Bild-Kunst, Bonn 2025, Repro: © Tate
Robert Sennecke, Ohne Titel (Raoul Hausmann und Hannah Höch auf der Ersten Internationalen Dada-Messe), 1920 Berlinische Galerie, © Urheber*innenrechte am Werk erloschen, Repro: © Berlinische Galerie/Anja Elisabeth Witte
Raoul Hausmann, ABCD, 1923/2
Musée national d‘art moderne, Centre Georges Pompidou, Paris, Grafische Sammlung, Ankauf 1974, © VG Bild-Kunst, Bonn 2025, Repro: © bpk/CNAC-MNAM
Raoul Hausmann, OFFEAH, Typographische Anordnung (Plakatgedicht), 1918, Berlinische Galerie, © VG Bild-Kunst, Bonn 2025, Repro: © Berlinische Galerie/Anja Elisabeth Witte
Raoul Hausmann, Fmsbwtözäu, Typographische Anordnung (Plakatgedicht), 1918
Musée national d‘art moderne, Centre Georges Pompidou, Paris, Grafische Sammlung, Ankauf 1974, © VG Bild-Kunst, Bonn 2025, Repro: © bpk/CNAC-MNAM
Raoul Hausmann, ohne Titel (Mélanographie), Oktober 1931
Berlinische Galerie, © VG Bild-Kunst, Bonn 2025, Repro: © Berlinische Galerie/Anja Elisabeth Witte
Raoul Hausmann, ohne Titel (Schaum einer Welle), 20. Februar 1932
Berlinische Galerie, © VG Bild-Kunst, Bonn 2025, Repro: © Berlinische Galerie/Anja Elisabeth Witte
Raoul Hausmann, Ohne Titel (Küchentisch), undatiert
Berlinische Galerie, © VG Bild-Kunst, Bonn 2025, Repro: © Berlinische Galerie/Anja Elisabeth Witte
Raoul Hausmann, Dada Raoul, 1951
MACHV – Château de Rochechouart, © VG Bild-Kunst, Bonn 2025, Repro: © MACHV – Château de Rochechouart und Berlinische Galerie/Anja Elisabeth Witte
Raoul Hausmann, ohne Titel (fmsbw tezöu pgiv zamü), 1963
MACHV – Château de Rochechouart, © VG Bild-Kunst, Bonn 2025, Repro: © MACHV – Château de Rochechouart und Berlinische Galerie/Anja Elisabeth Witte
Impressum
© Berlinische Galerie, Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur, 2025. Die Rechte an Text und Bild liegen bei den Autor*innen und den Coypright-Inhaber*innen. Alle Rechte vorbehalten.
Texte: Raoul Hausmann
Übersetzung: Katherine Vanovitch
Audioproduktion: Sprecherdatei
Design und technische Umsetzung: 3pc